#11: Tandem Leadership bei Fieldfisher / Silke Goschler & Dr. Susanne Weckbach

Shownotes

Silke und Susanne sind beide Mütter und waren bereits Counsel im Bereich Commercial, als sie sich entschieden mit Ihren Karrieren nochmal richtig durchzustarten. So haben sie sich gemeinsam beworben, um mit einem in der Kanzleiwelt noch relativ unbekannten Führungsmodell den Schritt in die Partnerschaft zu gehen. Wie dieses Modell in einer internationalen Wirtschaftskanzlei wie bei Fieldfisher funktionieren kann, wie sie sich ihre Aufgaben und Mandate aufteilen und worauf es beim richtigen Match zwischen Tandem Partnern ankommt, hört ihr in dieser Folge.

Hier findet ihr Silke: People at Fieldfisher LinkedIn-Profil

Hier findet ihr Susanne: People at Fieldfisher LinkedIn-Profil

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00:00:00: Wir arbeiten bei der Achtzig Prozent zum Beispiel, ja, es ist nicht eins, was man runterbrechen kann.

00:00:05: Und das muss man sich eben auch überlegen, ob man dazu als Kanzlei bereit ist, eben das Bestehende etwas aufzubrechen, innovativ zu sein und damit zu ziehen.

00:00:16: Schön, dass ihr beim Podcast von Neagle Truffles dabei seid.

00:00:19: Wir machen Next Gen Lawyers und Next Gen Law Firms für euch höher und sichtbar.

00:00:24: Ich bin Janas Heizkassier, die Gründerin von Legal Truffles, der ersten Personalberatung für Legal Recruiting mit Focus of New Work Consulting.

00:00:40: Hallo, herzlich willkommen zur nächsten Folge im Legal Truffles Podcast.

00:00:45: Ich bin heute im Nadraya-Kombi da und zwar habe ich zu Gast die Silke Goszlar.

00:00:52: Hallo Silke.

00:00:54: Hallo.

00:00:55: Und die Dr.

00:00:57: Susanne Wegbach.

00:00:58: Hallo Susanne.

00:01:00: Hallo,

00:01:01: ich habe für euch tatsächlich ein Tandempaar als zwei Partnerinnen aufgetan und zwar von Fieldfischer und ich freue mich wahnsinnig, dass ihr heute zu Gast in meinem Podcast seid.

00:01:13: Wir haben uns kennengelernt und zwar hat die Silke sich auf meinen LinkedIn-Kommentar in einem Post von Dr.

00:01:20: Anja Schäfer ganz liebe Grüße.

00:01:23: den sie zum Thema Frauenanteil unter den Associates und in der Vollpartnerschaft geschrieben hat, gemeldet und geschrieben, dass sie zusammen mit Susanne in einem Tannem ist und gerne kontaktiert werden kann.

00:01:37: Und das habe ich dann auch sehr gerne getan.

00:01:39: Wie ich es bei all meinen Gästen mache, ist, dass ich einmal eine kurze Vorstellung zu euch beiden gebe.

00:01:45: Und es ist auch gar nicht so einfach, das so auf den Punkt zu bringen.

00:01:50: Und ich fange mal mit dir an, Silke.

00:01:52: Und zwar hast du in Passau dein Jurastudium absolviert und zudem auch an der LMU in München, hast einen Auslandsaufenthalt und einen Metrisabschluss in Frankreich absolviert.

00:02:05: Du hattest dann in den Einstieg als Rechtsanwältin bei Hogen Lavils und nach ca.

00:02:12: dreieinhalb Jahren bist du mit einem großen Team zu DLA Piper gewechselt.

00:02:16: Von zwei tausend siebzehn an haben du und Susanne bei DLA dann auch zusammengearbeitet.

00:02:22: Du hast drei Kinder, ein Kind und dann Zwillinge bekommen.

00:02:27: Grüße mal an der Stelle an Iris, da gab es so eine ähnliche Geschichte.

00:02:32: Und Ende zwei tausend dreinzwanzig bist du dann zu viel Fischer als Partnerin dann gewechselt für den Bereich Kommersche.

00:02:41: und berät nationale und internationale Unternehmen im Bereich Handels- und Vertriebsrecht am Münchner Standort.

00:02:48: Magst du noch was ergänzen, Silke?

00:02:50: Ja, ganz genau.

00:02:50: Vielen Dank, Jana.

00:02:51: Das ist ganz perfekt zusammengefasst, erschreckend.

00:02:55: Wie alt ich schon klinge, wenn du das so sagst, aber alles komplett richtig.

00:02:59: Ja, vor mich hier zu sein.

00:03:01: Ich eben so.

00:03:03: Wir haben Susanne.

00:03:04: Susanne ist auch ... mit einigen Erfahrungen schon am Start und interessanten Punkten in ihrer Vita.

00:03:12: Und zwar hat Susanne ihr Jurastudium in Bayreuth und auch an der LMU absolviert.

00:03:18: Sie hat promoviert an der Universität Augsburg nach dem zweiten Staatsexamen.

00:03:24: Promotionsbegleitend hat sie eine Tätigkeit bei Börd und Börd, also zwischen dem Jahr.

00:03:31: Sie ist da nachgegangen.

00:03:33: Und in dem Jahr ist sie bis zur Lokalpartnerin aufgestiegen.

00:03:39: Und dann wurde sie während der ersten Elternzeit, ja, wo das Münchner Büro geschlossen.

00:03:46: So dass dann in dem Jahr, nach deiner Elternzeit zu seiner, der Wechsel als Counsel zu DLA erfolgte.

00:03:56: Wie eben schon erwähnt, ein halbes Jahr später kam dann auch Silke dazu, als sie aus ihrer Elternzeit zurückkam.

00:04:02: Ende zwanzig dreinzwanzig erfolgte dann der gemeinsame Einstieg mit Silke bei Fieldfischer als Partnerin, Impfführungstandem und logischerweise bist du ebenfalls im Bereich Commercial tätig und berät zu sämtlichen, rechtlichen Fragestellungen im Bereich Commercial- und Wirtschaftsvertragsrecht.

00:04:21: Genau.

00:04:22: Was habe ich vergessen?

00:04:24: Was möchtest du nach ergänzen?

00:04:28: Vielen Dank.

00:04:28: Du hast auch bei mir eigentlich alles richtig vorgestellt.

00:04:32: Ich habe zwei Kinder.

00:04:34: Ich glaube, das kommt vielleicht

00:04:35: nicht

00:04:36: ganz raus oder zumindest nur angedeutet, weil ich nach meiner ersten Elternzeit eben zu DLL gegangen bin.

00:04:43: Ich habe aber quasi gleichzeitig mit Silkes Zwillingen auch ein zweites Kind bekommen.

00:04:49: Also wir waren auch einmal gleichzeitig in Elternzeit sozusagen.

00:04:54: Ja, und ansonsten passt alles.

00:04:55: Ich freue mich, hier zu sein.

00:04:57: Danke für die Ergänzung.

00:05:00: Ja, dann fangen wir doch mal mit dem eigentlichen Interview an.

00:05:03: Und zwar, ihr wart ja beide schon in Council-Positionen in eurer früheren Kanzlei und habt dort auch bereits zusammengearbeitet.

00:05:12: Wie hat sich denn eure Zusammenarbeit damals entwickelt, dass ihr zusammengefunden habt?

00:05:19: Also Susanne hat es ja gerade schon angedeutet.

00:05:21: kam während meiner ersten Elternzeit.

00:05:25: Es war aber jetzt nie als Ersatz der Zeit gedacht, sondern es war immer schon, das Business entwickelte sich zu der Zeit gut.

00:05:31: Und es war immer klar, es würde auch zwei Councils mal dann in Teilzeit vertragen in unserem Team.

00:05:38: Ja, und so kam sie eben dann, während ich gerade ein paar Monate weg war und dann kam ich dazu.

00:05:44: Und dann haben wir uns ziemlich schnell eigentlich schon auch versucht, in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln, eigene Nischen, eigene Schwerpunkte zu finden.

00:05:52: Das Team ist dann zum Glück oder das ganze Geschäft ist dann zum Glück so gut weiter gewachsen, dass wir das auch immer weiter durchziehen und perfektionieren konnten und haben uns dann so komplementär eher entwickelt.

00:06:04: Ende hat mir auch nur noch ganz wenig gemeinsame Projekte, sondern ganz viel unterschiedliches.

00:06:08: Und so kamen wir dann letztlich auch auf die Idee, dass man das dann wieder zusammenlegen könnte in einem Team.

00:06:14: Absolut, weil das hat sich ja da schon nach einer sehr guten Ergänzung angehört.

00:06:19: Wir hatten eben sowohl unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte dann gesetzt als auch unterschiedliche Branchen-Schwerpunkte und ich weiß gar nicht, wer das gesagt hat, ob das von uns kam, aber irgendjemand hat mal gesagt, Dass wir uns sehr gut ergänzen, bruschenmäßig Silke macht das ganze Schöne, also Mode, Beauty, Retail und ich mache eben die dreckige Industrie, Automotive und Chemicals und so.

00:06:47: Und so hat sich das irgendwie sowohl inhaltlich als auch bruschenmäßig super ergänzt.

00:06:53: Spannend, wirklich spannend.

00:06:55: Ihr habt dann auch in unserem Vorgespräch erzählt, dass ihr trotz Kindern nochmal so richtig durchstarten wollte, wenn die Kinder etwas größer sind.

00:07:05: Was war für euch der Punkt, an dem klar war?

00:07:08: Jetzt ist die Zeit für den nächsten Schritt.

00:07:10: Ja, also ich finde, das Alter der Kinder ist natürlich das eine.

00:07:15: Also wenn die Kinder plötzlich viele Hobbys haben, viele draußen sind zum Spielen, alleine.

00:07:22: dann kriegt man mental wieder mehr Kraft, noch mal neu anzufangen oder einen Gang höher zu schalten.

00:07:28: Da hast du vollkommen recht.

00:07:29: Das Alter der Kinder war dann irgendwann relevant so, als sie jetzt auch noch nicht, muss man dazu sagen.

00:07:35: Aber natürlich spielt auch unser eigenes Alter eine Rolle und wie weit man dann schon im Leben gekommen war und so.

00:07:43: Und auch unser eigenes Selbstverständnis, die eigene Selbstwahrnehmung auch von unserer Tätigkeit.

00:07:50: Am Ende ja wirklich letztlich Partner gleich schon gearbeitet haben, Mandate alleine betreut oder mit dem Team zusammen betreut.

00:08:01: Und dann kommt das irgendwie, dass man irgendwann mehr möchte.

00:08:05: Und wie uns beide gedacht haben, dauerhaft eine Council Position können wir uns eigentlich nicht vorstellen.

00:08:13: Und so kam dann letztlich die Idee, den Schritt weiter zu gehen.

00:08:19: Ihr wart damals in Teilzeit als Counsel jeweils tätig?

00:08:23: Ja, genau.

00:08:24: Beide.

00:08:25: Warum war der nächste Karriere Schritt, also die Partnerpositionen in eurer damaligen Kanzlei nicht möglich?

00:08:32: Und wie seid ihr dann auf die Idee gekommen, euch gemeinsam als Tandem zu bewerben?

00:08:38: Also es gab in unserer damaligen Kanzlei bereits zwei Partner im Bereich Commercial.

00:08:46: Und es war so ein bisschen klar, dass wir es nicht beide zeitgleich auch zur Partnerin dort werden könnten.

00:08:55: Das heißt, wir hätten entweder gegeneinander antreten müssen.

00:08:59: Das hätten wir grundsätzlich auch gemacht oder ich glaube, das hätte uns jetzt nicht zwingend zurückgehalten.

00:09:06: Aber im Grunde waren wir da an sich, dass eben gerade unsere unterschiedliche Ausrichtungen und die Tatsache, dass wir uns so perfekt ergänzen, sehr viel sinnvoller ist, als eben im Wettbewerb zu treten.

00:09:21: Und so kam mir dann zu der Idee zu sagen, wenn wir zusammen quasi eine Partnerstelle oder ein Partner tandem bilden und das eben als nächsten Schritt oder als Möglichkeit vorschlagen, dann könnte man das beibehalten, was wir bis dahin hatten, nämlich die Zusammenarbeit, das Ergänzen, die fachliche Kompetenz.

00:09:46: Und eben trotzdem die Partnerposition erreichen.

00:09:51: Was ja enorm wichtige Voraussetzungen sind, dass man halt auch im Tammendämmen richtig funktioniert.

00:09:56: Dass man weiß, was ist der Bereich von jedem, wo sind die Stärken, wo sind die Schwächen oder Vorlieben.

00:10:02: Und wichtig halt auch, dass nochmal als Ergänzung, weil nicht jeder kennt das Modell von Shared Leadership oder Tandem-Partnership.

00:10:11: Es geht hier nicht darum, dass das eine Stelle zu hundert Prozent besetzt ist, sondern das geht auch weit über hundert Prozent.

00:10:18: Also angenommen, jemand möchte achtzig Prozent arbeiten, der andere sechzig ist das durchaus möglich.

00:10:23: Es gibt auch Tandems, die arbeiten jeweils beide zu hundert Prozent.

00:10:28: Und so gibt das natürlich nochmal ganz andere Möglichkeiten.

00:10:32: Silke, möchtest du gerade noch was ergänzen mit der Idee zum Tandem dann?

00:10:37: Ja, ich wollte tatsächlich noch sagen, also wie ich eben ja schon gesagt habe, so Groß sind unsere Kinder jetzt dann doch auch noch nicht.

00:10:43: Und für uns war eben klar, weil wir sind hier beim Thema Vereinbarkeit, dass wir schon auch noch Zeit mit unseren Kindern verbringen möchten und eben nicht von morgens bis abends mindestens fünf Tage die Woche arbeiten und sie dann höchstens mal im Ende ein paar Stunden sehen.

00:10:58: Und man hat halt immer gehört von Partnerinnen und Partnerinnen, es ist alles so schwer unter einen Hut zu bringen, die Mandatsarbeit und Administratives und HR.

00:11:08: BD und was es nicht alles gibt.

00:11:10: Und dann haben wir uns immer mehr überlegt, dass das kann man doch effizienter gestalten, wenn man sich zusammen tut.

00:11:16: Also immer der, der gerade verfügbar ist, kann sich dann etwas kümmern.

00:11:19: Und gerade wenn man so ein bisschen perfektionistisch veranlagt ist und eben alles gut machen will, alle Bereiche und nicht irgendein Bereich unter Tisch fallen lassen will, dann ist es schon ganz gut, wenn man sich da irgendwie das Ganze aufteilen kann, wie du zurecht sagst, es ist ganz wichtig.

00:11:33: Nicht eine geteilte Partnerstelle, sondern es ist eben ein Tandem, ein Team.

00:11:38: Mhm.

00:11:40: Wie seid ihr denn dann konkret vorgegangen, als ihr für euch fest entschlossen habt?

00:11:44: Okay, dann schauen wir uns mal um, wo wir unser Modell unterbringen können, wo wir dann eine Kanzlei finden, die das mitträgt.

00:11:52: Habt ihr euch Eigeninitiativ über ein Netzwerk beworben oder über Personalberatern?

00:11:56: Also wenn ihr da einfach mal ein bisschen erzählt, wie ihr das wirklich an die Kanzleien gebracht habt, dass wir ihre Spannen zu erfahren.

00:12:04: Es war so ein bisschen beides, würde ich sagen.

00:12:07: Also natürlich ein bisschen über das Netzwerk, dass man eben mit Leuten schon darüber gesprochen hat.

00:12:13: Gleichzeitig war das aber auch ein Zeitpunkt.

00:12:15: Wir haben zu der Zeit ziemlich viele Headhunteranrufe erhalten.

00:12:18: Im Bereich Commercial wurde da wohl viel gesucht.

00:12:22: sodass wir den Kontakt zu den Kanzleien dann bekommen haben und dann im Laufe des Gesprächs mit denen unser Modell vorgestellt haben.

00:12:31: Susanne, du wolltest gerade auch, was gleichzeitig angesetzt?

00:12:35: Ja, aber im Grunde hat Zirkus schon gesagt, also wir hatten dann diese Idee, fanden die natürlich auch super, haben uns da immer mehr Gedanken drüber gemacht.

00:12:45: Aber dann ging alles eigentlich sehr schnell, also wir kamen gar nie dazu jetzt.

00:12:51: über unser Netzwerk oder irgendwie uns da selbst initiativ zu bewerten, sondern es lief dann tatsächlich eben anders, als wir auch dachten und sehr viel schneller, als wir dachten.

00:13:02: Genau.

00:13:03: Habt ihr tatsächlich irgendwie eine gemeinsame Bewerbung oder, ich sag mal, so einen kleinen Pitch oder irgendwas eingereicht?

00:13:10: Oder war das Kontakt hergestellt und dann ging es direkt in einem Call oder ähnliches?

00:13:14: Oder wie habt ihr das gemacht?

00:13:15: Das ist, das wäre nochmal interessant.

00:13:18: Also es war so, dass wir mit von dem Headhunter angesprochen wurden, dann direkt auch von Kanzleien angesprochen wurden und da dann in dem Gespräch mit den Kanzleien das eben vorgestellt haben und basierend darauf natürlich dann auch die ganzen Ideen, die wir ja schon hatten zusammengefasst haben, wie so eine Art kleiner Pitch für das Modell und das haben wir dann letztlich vorgestellt.

00:13:48: Wie haben denn die Kanzleien auf eurer Tandembewerbung reagiert?

00:13:51: War das eher ungewöhnlich oder stieß das sehr schnell auf Interesse?

00:13:55: Und ihr habt ja gesagt, dass es auch schneller ging als gedacht.

00:14:00: Ja, wiederum beides.

00:14:01: Also erstmal war es ungewöhnlich in der Kanzlei-Welt, was eigentlich erstaunlich ist.

00:14:06: Denn in der Wirtschaft gibt es schon ganz tolle Beispiele, wo das funktioniert.

00:14:11: Aber nachdem wir das ganze dann geschildert hatten und das war ja unser Vorteil, dass wir uns das ja wirklich länger überlegt hatten und schon einen ausgereiften Pitch, wie es sein wird gerade nannte, hatten, dann stießt es sehr, sehr schnell auf Interesse, also eigentlich bei allen.

00:14:26: Sie sind ja auf der Suche im Moment, Menschen seit vielen Jahren, ja eigentlich ist die Kanzlei-Welt ja auf der Suche nach alternativen Modellen und wenn man dann natürlich schon mit einem ausgereiften Idee um die Ecke kommt, ist das nicht so schlecht.

00:14:41: Großkanzlein letztlich interessant ist, die die Frauenquote in der Partnerschaft zu verbessern, die ja nach wie vor sehr verbesserungsbedürftig ist.

00:14:51: In allen Großkanzleinen kann man ja so sagen.

00:14:54: Ja,

00:14:54: da ist noch viel Potenzial, viel Luft nach oben.

00:14:58: Wie organisiert ihr euch heute so im Arbeitsalltag?

00:15:01: Wie teilt ihr euch Mandate, Verantwortlichkeiten und auch die Teamführung auf?

00:15:07: Also im Grunde teilen wir uns... Alles fünftig, fünftig.

00:15:10: Es ist wirklich ein ganz klassisches Tandem.

00:15:14: Wir arbeiten teilweise zusammen an Mandaten, soweit das sinnvoll ist, teilweise aber auch gar nicht.

00:15:21: Also man schaut, wer ist am besten geeignet?

00:15:24: Das ist ja gerade die Idee eben gewesen.

00:15:27: Wir haben unterschiedliche Schwerpunkte.

00:15:29: Zu wem passt es am besten?

00:15:31: Aber auch wer hat gerade die Kapazität und kann das abdecken?

00:15:35: Weil eben Schwerpunkte sind Schwerpunkte, wir können aber natürlich auch letztlich das, was der andere als Schwerpunkt hat mit abdecken, wenn jetzt der jeweils andere gerade keine Kapazität hätte, aber optimalerweise bleibt jeder in seinem Schwerpunkt, weil das ja auch etwas ist, wo für jeder von uns eben mehr brennt, als vielleicht dann für andere Themen.

00:16:01: Und so ist auch letztlich in der Führungs- und sonstigen Organisationsarbeit Wir teilen auf und schauen, wo es gerade am besten passt, um diese Spitzen ein bisschen abzufangen, von denen Silke vorher auch gesprochen hat, dass man sagt, man muss sich nicht alleine um alles kümmern, weil es ist ja auch sehr viel administrativer Aufwand.

00:16:24: Es ist manchmal so, dass beispielsweise Silke irgendwie Mandatsarbeit hat.

00:16:29: mache ich eben die Rechnungen und kümmere mich mehr um BD-Themen und sonstige Organisationsthemen und andersrum.

00:16:40: Was ich besonders schön finde, ist, dass auch die Kollegen schon umgesetzt haben.

00:16:45: Am Anfang haben die dann auch gefragt, wie macht ihr das und wen schreibe ich an und so.

00:16:50: Inzwischen ist es uns alle eigentlich verstanden und es ist ganz egal, wen ich jetzt frage.

00:16:56: Ihr organisiert euch dann intern schon und also wie oft ich E-Mails kriege mit Hallo Susanne oder eben umgekehrt.

00:17:02: Susanne bekommt E-Mails mit Hallo Silke.

00:17:04: Es ist auch wirklich schon so okay als eins, eins gedacht und die beiden teilen sich das schon auf.

00:17:10: gleichwohl auch wieder unseren Schwerpunkten entsprechen, merkt man jetzt auch nach und nach, dass dann die Anfang tatsächlich auch so kommen, ah, du bist doch mehr für den Bereich, mach du das mal oder so.

00:17:22: Also das hatten wir eigentlich auch schon immer, dass wir sowohl intern als auch extern auch unterschiedliche Ansprechpartner hatten, mit denen wir dann irgendwann auch mal mehr gemacht haben, ja bei allem, dass man sich irgendwie ausgleichen kann und vertreten.

00:17:38: bleibt es natürlich auch ein bisschen bei diesen Schwerpunkten auch in der Ansprache der Personen.

00:17:45: Wenn man jetzt auf Urlaub und Abwesenheiten schaut, sei es, wenn ihr selber mal krank seid oder tatsächlich mal was mit den Kindern ist, seid ihr gegenseitig immer Azure und gebrieft auf die Mandate, wenn die unterschiedlich sind, dass das dann wirklich im Vertretungsfall eine Vertretung nahtlos erfolgen kann.

00:18:06: Also wir sprechen natürlich sehr viel, das muss auch so sein.

00:18:11: im Tandem und ich würde sagen, wir wissen schon immer, was der andere grob macht, aber natürlich ist nicht jeder im Detail in jedem Mandat komplett drin.

00:18:23: und deshalb Urlaub oder Krankheit, natürlich auch bei uns so, dass wir uns nicht im Urlaub hundert Prozent zurückziehen können, auch nicht, wenn wir uns... abstimmen zuvor, weil natürlich diejenige, die das Mandat bearbeitet, auch sehr viel tiefer dann in dem Mandat ist als die andere.

00:18:42: Aber dadurch, dass wir eben immer wissen, was so ein bisschen passiert in dem Mandat und wir auch eben eine sehr ähnliche Arbeitsweise haben, reicht oft ein kurzer Anruf aus dem Urlaub, ja und wir können abstimmen, wie man damit umgeht und eben gerade uns abstimmen.

00:19:01: kann das die andere übernehmen oder vielleicht nicht, ist das etwas, was eben man nicht einfach kurz vertreten kann, weil man dafür viel im Hintergrund wissen braucht, dass die andere vielleicht nicht hat.

00:19:13: Insofern ist das natürlich eine große Stütze.

00:19:18: Aber führt auch nicht dazu, dass man letztlich jetzt im Urlaub gar nichts mehr machen oder gar nicht mehr erreichbar sein muss.

00:19:24: Natürlich, das funktioniert glaube ich bei unserem Job insgesamt einfach nicht.

00:19:30: Aber da kann ich ganz aktuell berichten, denn wir hatten gerade Ferien und Urlaub und wir haben uns ein bisschen überschnitten und waren dann tatsächlich ein paar Tage beide nicht da, was auch kein großes Problem ist, denn wir haben auch noch einen tollen Associate, der sowieso immer mit den meisten Mandaten in irgendeiner Art und Weise mit dabei ist und dann diesen ganzen Übergang noch mehr erleichtert.

00:19:51: Aber in dem Fall war es dann auch so, einerseits ist es auch schön mit zu Sonne dann im Urlaub zu reden, also hat mich dann auch gefreut, dass wir dann auch mal gesprochen haben.

00:19:59: Und aber dann war es auch ganz toll, sie war dann wirklich ein bisschen länger im Urlaub und dann kam direkt die E-Mail so, jetzt kannst du die Füße hochlegen, ich bin wieder da, alles was du hast schiebt es mir rüber.

00:20:10: Und dann konnte ich die zweite Woche noch mehr genießen.

00:20:14: Das ist entlastend wahrscheinlich, das kann ich mir vorstellen.

00:20:18: Nehmt ihr euch also unabhängig von euren regulären Partner-Meetings, nehmt ihr euch bewusst Zeit, um wirklich als Tannem-Sachen abzuklären und Review passieren zu lassen?

00:20:29: Also eigentlich nein im Sinne von.

00:20:32: wir haben keine Termine, zu denen wir sagen, jeden Dienstag reden wir eine halbe Stunde darüber, was wir gerade machen müssen, sondern wir tauschen uns eigentlich wirklich quasi ständig aus.

00:20:45: Ja, also wenn wir beide im Büro sind, dann ja meistens irgendwie überlegen wir uns kurz in der Früh, was steht an, was hat jeder zu tun, was müssen wir machen, aber auch untertags.

00:21:00: spricht man dann mal schnell oder erzählt kurz, was passiert ist.

00:21:03: Also es ist eigentlich tatsächlich so ein ständiger Austausch, der irgendwie mal kurz an der Kaffeemaschine stattfindet oder eben so zwischendurch, weil ich glaube ein fixer Termin würde uns auch vermutlich gar nicht ausreichen, um dann die Themen alle so hin und her zu spielen.

00:21:24: Also es ist ja einfach so ein ständiges.

00:21:28: miteinander.

00:21:30: Wie oft seid ihr beide gleichzeitig im Büro?

00:21:33: Wir sind fix zwei Tage die Woche gleichzeitig da.

00:21:37: Ganz oft kommen noch ein dritter Tag dazu oder dann sind ja auch oft Geschäftsreisen, zu denen wir dann gemeinsam unterwegs sind.

00:21:43: Das ist auch mal ganz praktisch, wenn man sich dann da unterwegs auf der Fahrt.

00:21:47: nochmal austauschen kann über gewisse Dinge und ansonsten, ja, ich meine, es ist ja jetzt auch, auch alles nicht mehr, selbst wenn man nicht gleichzeitig im Büro ist, hat man trotzdem einen Regenaustausch über die ganzen diversen Kommunikationsmittel.

00:22:04: Was würdet ihr sagen, warum funktioniert es zwischen euch tatsächlich so gut?

00:22:10: Weil das ist ja hier wirklich, also es hört sich super eingespielt an der Zeitfaktor oder...

00:22:17: Ich weiß nicht, ich sage immer, wir haben wahnsinniges Glück, dass wir gleich ticken.

00:22:23: Also an so vielen Ecken und Enden.

00:22:25: Manchmal schreiben wir uns dann irgendwie eine Nachricht zu irgendeinem Thema, was gerade passiert ist, so weiß, was ich mir gerade dazu gedacht habe, dann sagt die Andere, genau das habe ich auch gerade gedacht.

00:22:34: Ja, also das hilft schon sehr, dass wir ähnliche Gedankengänge haben, ähnliche Arbeitsweisen, ähnliche Herangehensweisen, Ziele, Vorstellungen, was wir erreichen wollen.

00:22:47: Das hört sich gut an.

00:22:48: Das hört sich richtig gut an, weil so klappt das halt auch.

00:22:52: Wenn man so ein bisschen reflektiert und auch so auf die Learnings guckt, gab es da Momente, in denen euer Modell an Grenzen gestoßen ist oder wo ihr sagt, das war echt eine Herausforderung und wie habt ihr die zusammengemeistert?

00:23:07: Also ich würde nicht sagen an Grenzen gestoßen, aber Herausforderungen auf jeden Fall im Sinne der Systeme zum Beispiel, die es in der Kanzlei gibt und die eben einfach dieses Modell nicht abdecken, weil es ist ein neues Modell, das so im Grunde in den Kanzleien ja nicht vorgesehen ist.

00:23:27: Beispielsweise gibt es ein HR-Programm, da kann man den Mitarbeitern nur eine Führungskraft zuteilen.

00:23:36: Was dann dazu führt, dass ich war ja ein Monat früher da als Silke, deshalb bin ich da als Führungskraft eingetragen und dann kann Silke teilweise Sachen nicht einsehen.

00:23:50: Und das ist jetzt ein Beispiel von vielen.

00:23:54: Da muss man einfach dran bleiben und haben wir eben das Glück, dass viel Fischer da offen ist und auch Lust hat, das weiter zu entwickeln und so.

00:24:04: zu etablieren, dass es eben funktioniert, aber das ist jedenfalls etwas, was uns teilweise schon noch herausfordert.

00:24:13: Genau, einfach, dass man das, was wir uns überlegen, so wie wir das Modell leben wollen, dass man das auch umgesetzt bekommt auf die Systeme.

00:24:25: Und international in so einer internationalen Kanzlei kommt es natürlich noch hinzu.

00:24:29: dass es in vielen Ländern noch unbekannter ist, das Tandemodell als hier.

00:24:34: Man muss an vielen Stellen ansetzen, das alles noch mal zu erklären, wie es funktioniert und erst einmal in die Köpfe reinbekommen überall.

00:24:44: Wirklich in die Köpfe.

00:24:46: Wir sind hier zu zweit.

00:24:47: Bitte auch meine Kolleginnen mit dazu holen und nicht vergessen, jedes Mal wieder mit ins CC wahrscheinlich zu nehmen, wenn gemeinsame Sachen sind.

00:24:56: Ja, wobei, also das ist jetzt gar nicht mal so wichtig, das können wir dann ja untereinander regeln oder dann jemanden selber mit drauf nehmen, aber einfach so generell dieses Thema, das ist das Bekannte, warum wir jetzt zu zweit sind oder warum mal die eine und mal die andere drin ist und warum trotzdem kein Informationsverlust da ist.

00:25:13: Das ist schon immer wieder spannend.

00:25:16: Das kann ich mir vorstellen.

00:25:18: Was habt ihr denn in den letzten Jahren, gerade in der besonderen Konstellation, die sich ja fortgeführt hat?

00:25:24: über euch selbst und über Führung gelernt.

00:25:27: Also auf jeden Fall, dass es gar nicht so einfach ist in einer Führungsposition zu sein und auch nicht, wenn man zu zweit ist.

00:25:36: Das macht zwar teilweise einfacher, weil wir uns natürlich abstimmen können, aber ja auch zwei unterschiedliche Menschen sind, die manchmal vielleicht auch andere ja herangehensweisen oder Vorstellungen haben, wobei sich das bei uns schon sehr, sehr gut deckt.

00:25:53: Aber es sind halt zwei, die eben dann letztlich einen Team führen.

00:26:01: Und wir haben hier bei FeedFishers so ein Leadership-Programm für die ganzen deutschen Partner, der wir eben gerade an Führungskompetenzen arbeiten.

00:26:12: Und das hilft uns auf jeden Fall sehr, da auch einige Themen mit anderen Partnern zu besprechen und eben mit dem Coach zu besprechen.

00:26:21: Und es ist immer wieder sehr, sehr spannend und hilfreich für uns.

00:26:28: Aus deiner Perspektive, Silke, was so selbst in den letzten Jahren Überführung sich noch aufgeklärt hat und erweitert hat, was man so vielleicht vorher nicht gedacht hätte?

00:26:38: Genau.

00:26:38: Also, genau wie Susanne sagt, das Interessante für mich war, dass man wirklich ja unterschiedliche Personen, unterschiedliche Führung benötigen, wünschen, wie auch immer, das finde ich eigentlich sehr interessant.

00:26:55: Und wie Susanne sagte, was wir jetzt in diesem Leadership Journey lernen, ist auch unglaublich wertvoll, vor allem zu hören, dass auch Partner, Partnerinnen, die es schon sehr, sehr lange sind.

00:27:10: Ja, Silke, auch an dich gerne nochmal die Frage, was hast du denn in den letzten Jahren nochmal über dich selbst und über Führung auch gelernt?

00:27:19: Spannend fand ich noch mal die eigentlich ganz logische, aber trotzdem Feststellung, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Führungen benötigen, wünschen oder es einfach hilfreich ist.

00:27:32: Und das merken wir auch immer wieder in dieser von sozusagen erwähnten Leadership Journey, die wir gerade machen dürfen mit unseren ganzen Partner und Partnerinnen und Kollegen.

00:27:43: Das ist wirklich toll zu sehen, dass selbst Menschen, die schon sehr lange in Führungspositionen sind, doch immer auch noch ähnliche Themen haben.

00:27:51: Und wenn man sich dann austauscht darüber, wie gehst du es an?

00:27:54: Wie gehe ich es an?

00:27:55: Was hat funktioniert?

00:27:56: Was hat nicht gut funktioniert?

00:27:58: Warum hat vielleicht etwas nicht funktioniert?

00:28:00: Was glaubst du?

00:28:02: Und das alles begleitet von Coaches, die irgendwie einfach dabei sind und das Ganze moderieren.

00:28:07: Das ist schon sehr wertvoll.

00:28:10: Das kann ich mir vorstellen.

00:28:12: Also auch wirklich ganz bewusst, sich die Zeit noch mal zu nehmen, bestimmte Führungstruktur zu einer Revue passieren zu lassen.

00:28:19: Wenn wir jetzt nach vorne gucken, was würdet ihr anderen Kanzleien raten oder auch Personen, die jetzt sagen, das klingt interessant, das klingt gut, das klingt neu, das kann ich mir auch vorstellen, Führungstandem zu initiieren.

00:28:35: Also was würdet ihr den raten, wenn Führungstandem ermöglicht werden sollen?

00:28:40: Zum einen würde ich sagen, plant das, plant die genau Ausgestaltung.

00:28:45: Wir haben es gerade schon gesagt, macht euch Gedanken über diese Systeme, dass dann das alles funktioniert.

00:28:51: Wir entwickeln das ja auch gerade gemeinsam mit Fieldfischer.

00:28:55: Es gibt immer immer wieder neue Ideen, an welchen Stellschrauben man noch drehen könnte.

00:28:58: Also eine gute Vorbereitung, nicht einfach sich hinsetzen und sagen, so, wir bieten jetzt das Tannemodell an.

00:29:04: Denn was auch dazu gehört, es bietet sich ja nicht für jeden an.

00:29:09: Ihr werdet jetzt ja alle im Podcast gemerkt haben, Susanne und ich, wir passen schon einfach sehr gut zusammen, wir haben uns das sehr gut überlegt, kann man der anderen so weit vertrauen, dass man jetzt auch mal das Gefühl hat, ich kann dir was anvertrauen, das wird schon laufen und nicht ah, die legt jetzt die Füße hoch, während ich ganz viel arbeite oder so.

00:29:29: Also es muss schon gut zusammen passen, man kann das nicht wahrlos den Leuten anbieten und sagen, tut euch mal irgendwie zu einem Tandem zusammen.

00:29:37: Also schon gesteuert.

00:29:40: Er nicht unbedingt gesteuert.

00:29:41: Nee, also ich würde es schon anbieten und sagen aber überlegt es euch gut und tut euch zusammen und macht euch erstmal selber Gedanken.

00:29:49: passt es für euch?

00:29:50: passt ihr zusammen.

00:29:52: Und wollt ihr das Ganze machen?

00:29:54: und dann sind sie ja gezwungen sich das gut zu überlegen und dann kann es auch funktionieren.

00:30:00: Aus deiner Sicht zu seiner was würdest du raten

00:30:04: vielleicht einfach noch zusätzlich zu dem was Silke erwähnt hat.

00:30:10: sich die Kanzleien eben dessen bewusst sein müssen, dass es gerade keine geteilte Partner-Stelle ist, sondern es ist eben mehr.

00:30:18: Ja, das heißt, man kann es nicht runterbrechen auf die bestehenden Systeme.

00:30:23: Es passt einfach nicht, weil man kann auch nicht sagen oder in vielen Fällen, in unserem Falle zum Beispiel, wir machen ja keine fünfzig, fünfzig Job-Sharing-Tätigkeit, sondern es ist eben mehr.

00:30:36: Ja, wir arbeiten beide achtzig Prozent zum Beispiel.

00:30:38: Ja, es ist nicht eins, was man runterbrechen kann.

00:30:41: Und das muss man sich eben auch überlegen, ob man dazu als Kanzlei bereit ist, eben das Bestehende etwas aufzubrechen, innovativ zu sein und da mitzuziehen.

00:30:55: Man ist es aus eurer Sicht wirklich nachhaltig, dass so ein Modell funktionieren kann.

00:31:01: Also eben, ich glaube, zum einen kann es nur funktionieren, wenn die Leute, die dieses Tandem bilden, miteinander funktionieren.

00:31:11: sich vertrauen, gleiche Werte haben, an einem Strang ziehen.

00:31:16: Ich glaube, wenn das Tandem als solches nicht funktioniert, dann sind die alle anderen Voraussetzungen eigentlich relativ egal, dann wird es nicht klappen.

00:31:28: Und damit es klappt, ist es einfach aus unserer Sicht super wichtig, dass man ständig im Austausch bleibt und dass man Probleme anspricht, die man hat.

00:31:40: einer unserer ersten Gespräche eigentlich Silke, dass ich gesagt habe, Silke, wenn mich was nervt, dann musst du es sagen und zwar sofort, weil ich jemand bin, der... ich mach das immer, ja, ich kann das ganz schwer irgendwie, wenn mich was ärgert, ist für mich behalten, ja, ich muss das dann irgendwie einmal loswerden und dann ist auch wieder gut.

00:32:03: Und Silke ist da, wenn ich das so sagen darf, glaube ich, ein bisschen anders, ja, du... Wart es dann eher mal ab und macht so ein bisschen vielleicht mit dir aus.

00:32:11: Und wir haben gesagt, das darf eben nicht sein.

00:32:13: Wenn jemand etwas stört, muss man es sofort besprechen, um eben gar nicht so schlechte Stimmung aufkommen zu lassen.

00:32:20: Ich

00:32:20: glaube, das ist

00:32:22: aus meiner Sicht sehr, sehr wichtig.

00:32:25: Holst du noch was ergänzender zu Silke?

00:32:27: Ich finde es auch tatsächlich ein sehr ehrlichen Einblick dazu zu wissen, wie du was auch funktionieren kannst.

00:32:33: Ja, absolut.

00:32:34: Da habe ich eigentlich auch nicht viel hinzuzufügen.

00:32:37: Das passt so, ja.

00:32:39: Und es ist ja auch in Ordnung, wenn es verschiedene Charaktere sind.

00:32:42: Das macht es ja auch interessant in dem Tandem an sich, wenn der Rest passt.

00:32:49: Wenn man da die Grundführungslinie gleich oder sehr, sehr ähnlich ist, hattet ihr einen Plan B, wenn das in der Partnerschaft, also wirklich nachdem ihr als Counsel, ja dann zusammen in die Partnerschaft aufgestiegen seid, hattet ihr irgendwie einen Plan B, falls es nicht funktioniert?

00:33:07: Scheitern kam nicht in Frage.

00:33:12: Sehr gut.

00:33:13: Wir waren uns da schon sehr sicher, aber klar, ganz sicher kann man sich im Endeffekt nie sein, umso schöner, dass es jetzt in der Realität sehr, sehr gut klappt.

00:33:26: Absolut, absolut.

00:33:28: Es ist vielleicht auch so ein bisschen, ja, man ist schon zusammen und jetzt zieht man noch zusammen.

00:33:33: Vielleicht ist

00:33:34: das der Schritt

00:33:35: dann nochmal ganz groß

00:33:36: ist.

00:33:37: Das ist ein sehr guter Vergleich, ja.

00:33:40: Ja.

00:33:42: Weil nochmal so ganz persönlich zum Schluss.

00:33:44: Was schätzt ihr denn jeweils am meisten an eurem Tandem-Part, Partnerin?

00:33:51: Gegenpart.

00:33:52: Genau das, was Susanne gerade sagte, nämlich ihre Ehrlichkeit, schätze ich wirklich sehr.

00:33:58: und dass sie mich auch dazu bringt, dass ich schneller vielleicht mal sage, was mich stört und mich so gut passt oder so, das ist ganz, ganz großartig.

00:34:09: Gleichzeitig die Zuverlässigkeit, das haben wir jetzt ja, glaube ich, auch ein paar Mal schon herausgehoben, dass nur so das Ganze funktioniert.

00:34:15: Also Susanne ist eine der zuverlässigsten Personen, die ich kenne, wenn sie sagt, irgendwas macht sie, dann macht sie es.

00:34:21: ist nicht irgendwie schwankt hin und her mit ihren Meinung oder so, sondern hat ihre Meinung, also wirklich zuverlässig.

00:34:28: Und ihr Humor, also wir lachen auch sehr, sehr viel zusammen.

00:34:32: Und das ist das Ganze natürlich auch sehr viel erträglicher.

00:34:36: Susanne, was stellst du an Silke besonders?

00:34:39: Eigentlich ganz ähnliche Dinge.

00:34:40: Ja, also eben, wir lachen gern zusammen, das ist super.

00:34:44: Und ich kann mich auch hundert Prozent auf Silke verlassen.

00:34:49: Und was ich eigentlich am allermeisten schätze, ist, dass wir ganz oft, wir müssen gar nicht reden, ja, sondern wir wissen eigentlich einfach, dass, oder ich weiß, dass Silke es genauso sieht, wie ich, ja.

00:35:00: Und das ist total schön, manchmal, wenn wir in irgendwelchen Telefonaten

00:35:04: sitzen

00:35:05: und mich irgendwas ärgert, ja, und ich dann danach zu Silke sage, wie siehst du das?

00:35:11: Dann weiß ich eigentlich die Antwort schon, weil ich weiß, dass es genauso sieht, wie ich.

00:35:15: Und das ist irgendwie... Einfach schön zu wissen, dass so wirklich Partners in Crime.

00:35:21: Ja, das

00:35:25: ist gut.

00:35:25: Dann macht es wahrscheinlich auch sehr effizient.

00:35:27: Ja,

00:35:28: genau.

00:35:30: Ja.

00:35:32: Habt ihr denn einen speziellen Vereinbarkeitshack oder so ein Best Track des, was ihr gerne Tannen im Leadership paaren oder die, die sagen, das wäre was für uns mit an die Hand geben würdet?

00:35:46: Also ich würde sagen, wenn jemand darüber nachdenkt und jemanden hat, mit dem man sich das vorstellen kann, dann wäre mein Tipp es auf jeden Fall zu probieren, weil es ist wahnsinnig bereicher.

00:36:02: Man hat immer jemanden an seiner Seite, mit dem man sich eben zu den ganzen beruflichen Themen abstimmen kann, der zu hundert Prozent das gleiche Interesse hat, beruflich wie man selbst.

00:36:17: Ich finde es für meinen Arbeitsalltag eine extreme Bereicherung.

00:36:22: Deshalb würde ich sagen, wenn sich das jemand vorstellen kann, jemanden weiß, dann Mut, den nächsten Schritt zu gehen.

00:36:31: Einfach mal ausprobieren, ja.

00:36:34: Ja, ich finde auch Mut.

00:36:36: Mut ist das Wichtigste.

00:36:37: Jetzt auch nicht zu sagen, dass die machen das so, ach, das oder das würde für mich jetzt nicht passen.

00:36:43: Habt den Mut das Ganze auch noch mal abzuhändern.

00:36:46: Ja, überlegt ihr, wie wird es für dich und dein Partner, deine Tannenpartnerin passen?

00:36:53: Welche Stellschrauben?

00:36:54: Es gibt so viele Möglichkeiten.

00:36:56: Wir fühlen uns in diesen Kanzleien, immer in diesen Korsettes.

00:36:59: Es gibt irgendwie Partner-Counters.

00:37:01: Das ist so etwas, was weiß ich.

00:37:03: Es gibt nichts anderes, doch, es geht auch in der Kanzlei-Welt an.

00:37:07: Das seid mutig und habt Ideen.

00:37:10: Sehr schöne Worte.

00:37:11: Und ihr zeigt ja wirklich, dass es geht.

00:37:13: Und gerade auch, wenn es in der einen Kanzlei nicht geht, trotzdem mal offen ansprechen oder in einem vertrauten Rahmen offen ansprechen, ob es nicht doch geht.

00:37:23: Ja, und dann vielleicht first mover zu sein mit so einem Modell.

00:37:29: Ich... Stelle meinen Gästen immer noch eine Frage am Abschluss und zwar, wen nominiert ihr denn als nächsten Legal Shuffle in Sachen Vereinbarkeit, wer vielleicht hier auch Gast im Podcast sein könnte?

00:37:45: Also wir haben lange darüber nachgedacht und es ist eine ehemalige Kollegin eingefallen, die war auch Counsel bei DLA und hat dann gewechselt zur Stadt Köln.

00:37:59: Es ist eine wahnsinnige coole Frau, sie heißt Regina Fock und die würden wir gerne nominieren.

00:38:07: Sehr schön, danke, es ist notiert.

00:38:09: Viele Grüße an der Stelle schon mal an Regina.

00:38:12: Ich werde ihr mal einen Nachricht schicken.

00:38:15: und das zwei liebe ehemalige Kollegen, sie empfohlen haben und sind sehr gespannt auf ihre Geschichte.

00:38:22: Susanne Silke, habt ihr noch abschließende Worte, möchtet ihr noch etwas loswerden, bevor wir uns

00:38:29: tatsächlich jetzt verabschieden.

00:38:33: Vielen Dank, dass wir da sein durften.

00:38:35: Es hat total Spaß gemacht und wir hoffen, dass es so ein bisschen zeigt, dass eben auch in der Kanzleiwelt neue Arbeitsmodelle möglich sind.

00:38:45: Man muss sich einfach nur den richtigen Partner suchen und die richtige Kanzlei.

00:38:51: Genau, ich habe ja schon gesagt, seid mutig und ich freue mich sehr darauf, noch von weiteren Modellen demnächst zu hören und wahrscheinlich sogar zuallererst in deinem Podcast, Jana.

00:39:02: Ich freue mich.

00:39:03: Sehr, sehr gerne.

00:39:05: Silke Susanne,

00:39:06: herzlichen Dank, dass ihr meine beiden Gästin wart.

00:39:10: Mit dem Thema, was erstmals in dem Podcast besetzt war, Tandem Lidership.

00:39:15: Mir hat es total Spaß gemacht, auch bei so heißem Wetter.

00:39:18: Wir haben das ein bisschen gemerkt an der Leitung und an allem.

00:39:24: Vielen, vielen lieben Dank.

00:39:25: Man wird sicherlich noch einiges von euch hören.

00:39:27: Ich verlinke eure LinkedIn-Profile und natürlich auch eure Profile bei Fieldfischer in den Show-Notes.

00:39:35: Falls jemand Kontakt zu euch aufnehmen möchte, darf er das sicherlich gerne tun und sich mit euch vernetzen.

00:39:44: Ja,

00:39:45: ich wünsche euch weiterhin so viel Erfolg wie bisher und sage bis ganz bald.

00:39:51: Danke nochmal, dass ihr da wart.

00:39:53: Vielen

00:39:53: Dank.

00:39:54: Danke.

00:39:55: Ihr möchtet mehr über Legal Truffles erfahren?

00:39:58: Dann besucht unsere Homepage unter www.legaltruffles.de, folgt uns bei LinkedIn und Instagram und vernetzt euch auch gerne mit mir bei LinkedIn.

00:40:08: Lasst uns gerne auch eure Bewertung für diesen Podcast da.

00:40:12: Bis zur nächsten Folge mit einem weiteren Legal Truffle.

00:40:15: Ich freue mich, wenn ihr wieder dabei seid.

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